Sikhismus
Gründung des Sikhismus
Die Religion „Sikhismus" wurde in der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts in Punjab (Norden Indiens) durch das religiöse
Vorbild Guru Nanak Dev Ji (dem ersten der neun nachfolgenden
Gurus) gegründet und ist eine der jüngsten Weltreligionen.
Sie ist also nur etwa 500 Jahre alt, wurde jedoch erst vor
300 Jahren durch den vom zehnten Guru, nämlich Guru Gobind
Singh Ji, errichteten Khalsa zur Religion ernannt.
Der Khalsa
Im Jahre 1699 gründete Guru Gobind Singh Ji die so genannte
Brüderschaft Khalsa, eine militärische Gruppe von Sikhs, die
gegen Tyrannei, religiöse Intoleranz und Ungerechtigkeit
vorgehen und ihren Glauben stets verteidigen sollten. Für
die Einsatzbereitschaft verpflichteten sich die Anhänger des
Khalsas die so genannten fünf K' s zu tragen.
Die Fünf K's
- Kes (ungeschnittene Haare) symbolisieren die Abkehr von weltlichen Moden und Akzeptanz der Naturgesetzte Gottes.
- Kangha (Holzkamm) symbolisiert Reinheit und Sauberkeit der Haare. Jeder Mensch sollte körperlich, geistig und spirituell rein sein.
- Kachhera (weite Shorts) als Zeichen sozialer Ordnung und Hygiene. Diese weiten kurzen Hosen dienten ursprünglich dazu das Kämpfen zu erleichtern, da dies in engen Hosen nur beschränkt möglich ist.
- Kada (eiserner Armreif: ursprünglich zum Schutz gegen Schwerthiebe) fungiert als Symbol der Unendlichkeit Gottes und soll widerspiegeln, dass der Charakter eines Sikhs, wie das Eisen, stark, unzerbrechlich und beständig sein sollte.
- Kirpan (kleiner Dolch) soll als Schwert der Barmherzigkeit gelten und den Kampf der Sikhs gegen Ungerechtigkeit symbolisieren. Ursprünglich galt es als Schwert zur Selbstverteidigung. Heute hingegen wird dieser Dolch nur als Symbol getragen.
Die Gurus
Der Begründer der Sikh Religion, Guru Nanak Dev Ji, wurde
1469 in Talwandi, im gegenwärtigen Nankana Sahib in
Pakistan, geboren. Guru Nanak Dev Ji befasste sich schon in
jungen Jahren mit Grundfragen des Lebens und hinterfragte
den Sinn der Hierarchisierung sowie religiöser Zeremonien.
Er war verheiratet und hatte zwei Söhne, namens Shri Chand
und Lakhmi Chand. Im Alter von etwa 30 Jahren begab sich
Guru Nanak Dev Ji auf Reisen zu verschiedenen Regionen der
Welt, wobei er auch in Mekka gewesen sein soll.
Die zehn Sikh-Gurus und ihre Wirkungszeit:
- Guru Nanak Dev, 1469 – 1539
- Guru Angad Dev, 1504 – 1552
- Guru Amar Das, 1479 – 1574
- Guru Ram Das, 1534 – 1581
- Guru Arjan Dev, 1563 – 1606
- Guru Har Gobind, 1595 – 1644
- Guru Har Rai, 1630 – 1661
- Guru Har Krishan, 1656 – 1664
- Guru Teg Bahadar, 1621 – 1675
- Guru Gobind Singh, 1666 – 1708
Philosophie und Lehren
Das Anliegen dieser zehn Gurus war es, folgende Botschaften
zu vermitteln: Jeder Mensch, egal welcher Herkunft, Religion
und Geschlechts, ist gleich. Zudem soll man sich von
Aberglauben und Hierarchisierung abkehren.
Die Botschaften der Gurus wenden sich an die gesamte Menschheit und sollen jedem helfen, den richtigen wahren Weg im Leben zu finden und zu befolgen. Der Sikhismus predigt von Nächstenliebe, wahrheitsgemäßen Lebensunterhalt durch Arbeit, Gleichheit der Menschen, gesellschaftliche Gerechtigkeit, Wahrheit sowie Aufrichtigkeit und Hingabe zu Gott.
Ein weiteres wichtiges Prinzip des Sikhismus, das Guru Gobind Singh Ji begründete, ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Alle Männer erhielten den Beinamen Singh, was soviel wie Löwe bedeutet. Die Frauen hingegen erhielten den Beinamen Kaur, das mit dem Wort „Prinzessin" gleichgesetzt werden kann.
Die Botschaften der Gurus wenden sich an die gesamte Menschheit und sollen jedem helfen, den richtigen wahren Weg im Leben zu finden und zu befolgen. Der Sikhismus predigt von Nächstenliebe, wahrheitsgemäßen Lebensunterhalt durch Arbeit, Gleichheit der Menschen, gesellschaftliche Gerechtigkeit, Wahrheit sowie Aufrichtigkeit und Hingabe zu Gott.
Ein weiteres wichtiges Prinzip des Sikhismus, das Guru Gobind Singh Ji begründete, ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Alle Männer erhielten den Beinamen Singh, was soviel wie Löwe bedeutet. Die Frauen hingegen erhielten den Beinamen Kaur, das mit dem Wort „Prinzessin" gleichgesetzt werden kann.
Guru Granth Sahib Ji
Guru Gobind Singh Ji als letzter Guru hinterließ die heilige
Schrift, das Guru Granth Sahib Ji, damit die Botschaften der
Gurus weiter überliefert werden konnten und den Menschen
diese Lehren für die Realisierung eines guten Lebens stets
als Leitfaden dienen. Diese heilige Schrift wird von den
Sikhs als Guru angesehen.
Guru Granth Sahib Ji setzt sich aus vielen schriftlichen Niederlegungen der Gurus zusammen, die in Form von Versen (Gurbani) dargelegt sind. Diese schriftlichen Niederlegungen wurden vom fünften Guru, nämlich Guru Arjan Dev Ji, im Jahre 1604 zusammengetragen und in dem Werk Guru Granth Sahib Ji vereint. Guru Granth Sahib Ji wurde 1708 von Guru Gobind Singh Ji fertig gestellt und umfasst 1430 Seiten. Guru Gobind Singh Ji verkündete, dass nach ihm das Guru Granth Sahib Ji als Guru dienen, respektiert und angebetet werden soll.
Guru Granth Sahib Ji setzt sich aus vielen schriftlichen Niederlegungen der Gurus zusammen, die in Form von Versen (Gurbani) dargelegt sind. Diese schriftlichen Niederlegungen wurden vom fünften Guru, nämlich Guru Arjan Dev Ji, im Jahre 1604 zusammengetragen und in dem Werk Guru Granth Sahib Ji vereint. Guru Granth Sahib Ji wurde 1708 von Guru Gobind Singh Ji fertig gestellt und umfasst 1430 Seiten. Guru Gobind Singh Ji verkündete, dass nach ihm das Guru Granth Sahib Ji als Guru dienen, respektiert und angebetet werden soll.
Vaisakhi
Vaisakhi (auch als Baisakhi bezeichnet) ist die bedeutendste
Festivität der Sikhs, die weltweit am 13. oder 14. April
gefeiert wird. Es wird traditionell als Neujahrstag und
Beginn der landwirtschaftlichen Saison gefeiert. Vor allem
gilt Vaisakhi als Feiertag der Gründung des Khalsa im Jahre
1699.
Vaisakhi und auch andere Feste der Sikhs (wie Geburtstage der Gurus) werden durch kontinuierliches abwechselndes Lesen von Guru Granth Sahib Ji, wozu man 48 Stunden benötigt, gefeiert.
Vaisakhi und auch andere Feste der Sikhs (wie Geburtstage der Gurus) werden durch kontinuierliches abwechselndes Lesen von Guru Granth Sahib Ji, wozu man 48 Stunden benötigt, gefeiert.